In der Familie der Heidekrautgewächse gibt es 126 Gattungen mit bis zu 4.000 Arten. Ein kleiner Teil der Gattungen wird bei uns als Kübel- und Gartenpflanzen verwendet, wie z. B. die artenreiche Gattung der Eriken, Callunen und Daboeceen. Diese Heidearten sind immergrüne, ausdauernde Halbsträucher. Sie unterscheiden sich in ihren äußeren Pflanzenmerkmalen wie Blüte, Blatt und Wuchsform. Alle Arten haben eine typische Blütezeit und Blühdauer. Daher ist die Auswahl an kombinierbaren Heidebegleitpflanzen sehr vielfältig. Nach welchen Kriterien soll man bei der Fülle an Sorten und Arten die Begleitpflanzen für Beet oder Kübel auswählen und mit Heidekraut kombinieren? Wir geben Ihnen einige Hinweise:
Welche Pflanzen passen zu Heidekraut?
Die Lichtansprüche aller Heide-Arten sind sonnig bis halbschattig. Die Auswahl der Begleitpflanzen, mit denen die Heidepflanzen kombiniert werden können, richtet sich nach diesen Bodenansprüchen. Entsprechend ihrer Herkunft bevorzugen Callunen und Eriken humose, aber nährstoffarme, sandige Böden mit guter Drainage. Der pH-Wert liegt unter 6,5. Diese Bodenansprüche haben die Sommerheide, die Winterblühende Heide, die Baumheide, die Glockenheide, die Grauheide und die Irische Heide. Aus diesem Grund lassen alle Eriken und Callunen sehr gut miteinander kombinieren.
Grundsätzlich sollten die Begleitpflanzen für das Heidekraut die ähnlichen Standortansprüche haben. Als Begleitpflanzen eignen sich alle Gartenstauden, Gehölze und Gräser, die diese Böden bevorzugen oder tolerieren. Geeignete Gehölze für die Kombination mit diesen Heidepflanzen sind u. a. Rhododendron, Wacholder und Birke. Ergänzt mit Zwergformen von Nadelgehölzen wie Fichte oder Kiefer kommt Heidekraut gut zur Geltung. Sehr natürlich wirken Gruppenpflanzungen mit Ginster, Rosmarinheide, Krähenbeere oder Preiselbeere. Ein schöner bodendeckender Heide-Pflanzenteppich kann mit Gräsern und Kriechwacholder ergänzt werden.
Erica x darleyensis und Erica carnea bilden eine Ausnahme. Die Schneeheide und die Englische Heide gedeihen am besten auf mäßig trockenen bis frischen, sandig-lehmigen bis humosen, schwach sauren bis schwach alkalischen und wasserdurchlässigen Böden. Dank ihrer Kalktoleranz können diese beiden Heidearten auch mit Heidenelke, Scheinbeere, Enzian, Astern oder verschiedenen Gräsern, Bärenfellgras, Sandthymian und Ehrenpreis kombiniert werden.
Bei der Kombination auf die Blatt- und Blütenfarbe achten
Welche Farben die Begleitpflanzen haben sollen, hängt auch von den persönlichen Vorlieben ab. Heidepflanzen gibt es in verschiedenen Blatt- und Blütenfarben. So lassen sich das ganze Jahr über, also auch nach der Blüte, interessante Farbakzente und Kontraste im Heidebeet und zwischen Balkon- und Terrassenpflanzen setzen.
Mit welchen Balkon- und Terrassenpflanzen kombinieren?
Auch der Zweck, d. h. was man mit der Heide vorhat, ist entscheidend. Soll es eine winterliche, herbstliche oder sommerliche Bepflanzung der Blumenkästen und Pflanzkübel werden?
Für den Spätsommer und Herbst werden Callunen und Glockenheide zusammen mit Purpurglöckchen, Ziergräsern, Scheinbeere und Alpenveilchen gepflanzt.
Für die winterliche Terrasse empfehlen wir Schneeheide, Englische Heide (Winterblüher) mit Blüten in rotviolett, rosa und weiß. Sie passen gut zu dem Blattschmuck des immergrünen Efeus und zum Blauschwingel. Ergänzt man die Bepflanzung mit Frühblühern wie Krokussen und Schneeglöckchen, kann die Bepflanzung bis weit in den Frühling hinein erhalten bleiben.
Für die Bepflanzung ab Juni eignen sich Glockenheide, Baumheide, Grauheide und Irische Heide. Diese Heidearten können mit Ziergräsern, Zwergkiefern und Rhododendren kombiniert werden.
Blütezeit der Heidepflanzen beachten
Bei der Auswahl der Begleitpflanzen von Heidekraut ist auf unterschiedliche Blütezeiten zu achten, so dass alles gleichzeitig oder nacheinander blüht. Abgesehen vom Monat Mai gibt es immer eine Heideart, die blüht. So gibt es beispielsweise zahlreiche Arten und Sorten der Schneeheide Erica carnea, die von Dezember bis April blühen. Die für die deutschen Heidelandschaften typische Besenheide hat ihre Hauptblütezeit im August und September. Die vom Sommer bis in den Frühherbst blühende Grauheide Erica carnea lässt sich mit der Besenheide kombinieren. Ideal ist ein fast durchgehend blühender Heidegarten. Nach der Blüte sind Heidepflanzen immergrüne Bodendecker. Daher bietet sich im Frühjahr eine Kombination mit Zwiebelpflanzen und Stiefmütterchen an.
Frostempfindliche Heidepflanzen wie Baumheide und Glockenheide kombinieren
Beide Heidearten sind in Deutschland nicht ausreichend winterhart. Je nach Region reicht zur Überwinterung von Baumheide und Glockenheide ein Platz unter einem lichtdurchfluteten Vordach oder auf einer Fensterbank in kühlen, frostfreien Räumen. Es empfiehlt sich daher, die beiden Heidearten mit anderen, nicht winterharten Pflanzen zu kombinieren. Wie wäre es zum Beispiel mit Kräutern?
Unser Fazit zum Thema Heidekraut kombinieren
Die Kombinationsmöglichkeiten von Heidepflanzen sind sehr vielfältig. Entscheidend für die Auswahl der Begleitpflanzen sind der Zweck, die persönlichen Vorlieben und die Standortbedingungen. Für alle Begleitpflanzen gilt: Pflanzenarten, die in der natürlichen Umgebung einer Heidelandschaft vorkommen, können grundsätzlich miteinander kombiniert werden. Sie sind ideale Begleitpflanzen, weil sie zusammen ein attraktives und harmonisches Bild ergeben.